Vereinschronik

aus der Festschrift anlässlich der Einweihungsfeier des Feuerwehr- und Gemeinschaftshauses Schönfeld am 27. September 2015

Die Freiwillige Feuerwehr Schönfeld wurde am 7. Juli 1879 von sieben Männern aus Schönfeld gegründet. Sie machten sich Gedanken, wie man aus der rückständigen, sich oft als hilflos erweisenden und gelegentlich mittelalterlich anmutenden Brandbekämpfung eine organisierte und schlagkräftige Feuerlöschtruppe schaffen könne. Als Vorstand und Kommandant wurde Bittl Johann gewählt. Die weiteren Männer, welche sich an dem Werk beteiligten, waren Zinsmeister Willibald, Bayer Josef, Nar Egid, Fieger Josef, Beyerle Sebastian und Burkard Xaver. Mit großem Eifer und Idealismus versuchen nun die Männer der ersten Stunde, das noch junge Vereinsleben zu aktivieren und die nötigen Gerätschaften zu besorgen. Im Spätherbst des gleichen Jahres findet das Gründungsfest statt. Leider wissen wir von den daraufolgenden Jahren nichts, da sich der Chronist beharrlich ausschweigt.

Wir erfahren erst wieder, dass im April des Jahres 1917 bei Egid Nar die Scheune gänzlich abbrannte und die Feuerwehr ein Übergreifen des Brandes auf das Wohngebäude verhindert hatte. In der Generalversammlung vom 21. Januar 1923 erhielten einige des bereits 58 Mitglieder zählenden Vereins Ehrenzeichen für 25-jährige, manche sogar für 40-jährige Dienstzeit. Ein Jahr später musste den Mitgliedern in der außerordentlichen Versammlung vom 10. Februar 1924 mitgeteilt werden, dass das gesamte Vereinsvermögen von nahezu 6000,- Mark durch eine neuerliche Geldentwertung vollständig verloren gegangen war.

Am 26. Dezember 1926 verhinderte die Schönfelder Feuerwehr ein Umsichgreifen der Flammen, als beim Wirt Franz Burkhard ein Nebengebäude brannte.
Einen verheerenden Brand gab es trotz stärkster Bekämpfung durch die Feuerwehr am 28. Mai 1931, der das Wohnhaus von Brock Franz in Schutt und Asche legte.
Wieder einmal musste unsere Feuerwehr ihr ganzes Können unter Beweis stellen, als am 17. September 1936 bei Seraph Hiermeier durch Selbstentzündung ein großer Brand entstand, der letztlich die Scheune mit den gesamten Erntevorräten und den Stall vernichtete.

Die Jahre des Zweiten Weltkries bedeuteten auch für die Schönfelder Feuerwehr einen gewaltigen personellen Aderlass.
Der Chronist berichtet erst wieder von Neuwahlen anlässlich der Generalversammlung am 11. Januar 1947. Der nur noch 45 Mitglieder zählende Verein wählte folgende Funktionsträger: 1. Kommandant: Heil Xaver, 2. Kommandant: Brandl Franz, die Zugführer Zinsmeister Josef, Gesell Johann sowie Gesell Ludwig. Als Zeugwart wurde Bittl Anton und zum Schriftführer Bittl Josef gewählt. Alles mit der Unterschrift von Bürgermeister Zinsmeister Willibald bestätigt.

Im Jahre 1948 erhielt unsere Wehr zur Vervollkommnung der Feuerlöschgeräte eine TS-8-Spritze, außerdem wurden Kombinationsanzüge für Löschmannschaften angeschafft. Zusatz aus einem Zeitungsartikel: „Jetzt hätte man gerne noch ein Fahrzeug, weil sonst die Männer ihre Geräte tragen müssen.“ Aus der Generalversammlung vom 24. Januar 1954 ist der Eintrag über die Errichtung eines Galgen zu finden. Erst beim weiterlesen wird der Leser informiert, das der Galgen zum Aufhängen der Schläuche dienen solle. Außerdem wurde in dieser Versammlung die Räumung des unteren Weihers beschlossen.

75-jähriges Gründungsfest
30. Mai 1954
Unter Kommandant Wendelin Bayer wurde dieses Fest mit der Stadtkapelle Eichstätt und der Kapelle Lutz gefeiert, hierzu waren 18 Gastvereine erschienen. Den Festgottesdienst hielt H. H. Pfarrer Brummet, der auch anschließend das neue Kriegerdenkmal einweihte, auf dem die 13 Gefallenen des Zweiten Weltkrieges verewigt sind. Zum Mittagessen wurden die Gäste gleichmäßig auf die beiden Gastwirtschaften Habermayr und Roßkopf aufgeteilt. Nach dem Festzug durchs Dorf richteten Landrat Pappenberger und Kreisbrandinspektor Mayer anerkennende Worte an die Schönfelder Feuerwehrleute.

Altes Feuerwehrhaus

Feuerwehrhaus
Am 1. Juni 1964 wurde der Grundstein für das neue Feuerwehrhaus gelegt. Dieses Werk soll in Gemeinschaft der Gemeinde hauptsächlich durch Hand- und Spanndienste errichtet werden. Am 20. Dezember 1966 wurde das Feuerwehrhaus bezogen. Die Feuerwehr Schönfeld erhielt einen neuen Feuerwehrgerätewagen, neue Uniformen und eine vollständige Geräteausrüstung, eine Motorspritze konnte von der Gemeinde leider nicht mehr aus Finanzmitteln getragen werden. Erst am 6. September 1969 erhielt die Wehr doch noch ihre Motorspritze.

90-jähriges Gründungsfest
28. und 29. Juni 1969
Unter Kommandant Josef Irmer und Bürgermeister und Vorstand der Schönfelder Feuerwehr, Wendelin Bayer, wurde dieses Jubiläum von der Kapelle Deschler aus Pappenheim umrahmt. Der Festgottesdienst wurde vor der Kirche abgehalten, zelebriert von Pater Anton Nobis OSFS. Am Festzug beteiligten sich 37 Feuerwehren aus dem Umland.

Brandfall am 18. Januar 1976
Durch die Aufmerksamkeit des Nachbarn Bittl Xaver wurde kurz nach Mittag der Brand in Scheune und Stallungen von Bayer Franz entdeckt und Alarm ausgelöst. Die Ortsfeuerwehr unter der Leitung von Kommandant Bayer Wendelin war in kurzer Zeit mit Mann und Gerät am Brandplatz. Mit gezieltem Einsatz konnte das Feuer bis zum Eintreffen der Schernfelder und Dollnsteiner Wehr unter Kontrolle gebracht werden. Trotz massiven Löscharbeiten brannte das Gebäude bis auf die Grundmauern nieder. Das Vieh konnte bis auf sieben Mutterschweine und neun Jungschweine in Sicherheit gebracht werden.

100-jähriges Gründungsfest
24. bis 27. Mai 1979
Unter Kommandant Erhard Bittl, Vorstand Konrad Gesell und der Festkapelle Blamberger wurde dieses Fest mit dem Patenverein der Freiwilligen Feuerwehr Schernfeld drei Tage gefeiert. Am Christi-Himmelfahrtstag war der Höhepunkt des Abends der Auftritt der „Drei lustigen Moosacher“. Landrat und Schirmherr Konrad Regler, Bürgermeister Pius Zinner sowie Kreisbrandrat Anton Bauer aus Gaimersheim überreichten am Heimatabend Feuerwehrabzeichen für langjährige aktive und ehrenamtliche Dienstzeit bei der Feuerwehr Schönfeld. Pfarrer Michael Gültner zelebrierte am Samstagabend die Totenehrung am Kriegerdenkmal sowie am Sonntag den Festgottesdienst im Festzelt, das im Pfarrgarten stand. Am Sonntagnachmittag bewegte sich der Festzug mit 63 Vereinen durch die herausgeputzte Ortschaft.

Ehrungen beim 100-jährigen Gründungsfest. Hinten von links: Franz Bayer, 
Matthias Osiander, Josef Pfaller, Adolf Gesell.
Vorne von links: Michael Heil, Anton Apelsmeier, Willi Böhm, Wendelin Bayer 
und Vorstand Konrad Gesell.

Ausflugsfahrt nach Rüdesheim am 7. Juli 1984
Nach Bekanntgabe des Ausflugszieles gingen soviele Anmeldungen ein, dass ein zweiter Bus bestellt werden mußte. Abfahrt war um 4.30 Uhr. Im Spessart fand ein kleiner Frühstücksimbiss abseits der Autobahn statt, dann Weiterfahrt zur Besichtigung des Frankfurter Flughafens. Anschließend Mittagessen in Rüdesheim. Um 14 Uhr fuhren wir mit einem Dampfer rheinabwärts, vorbei an der Loreley bis St. Goarshausen. Ihren Abschluß fand die Ausflugsfahrt in der Drosselgasse in Rüdesheim bei Tanzmusik und einigen Schoppen Wein.

Brandfall am 29. Mai 1985
Ein Blitzschlag entzündete am Mittwoch, dem 29. Mai, kurz nach 20.00 Uhr die Scheune von Kluy Simon. Die Ortsfeuerwehr unter der Leitung von 1. Kommandanten Erhard Bittl war in wenigen Minuten am Brandobjekt. Der Brand konnte bis zum Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehr Schernfeld unter der Leitung von Kommandant Harrer eingegrenzt und unter Kontrolle gebracht werden. In der Scheune waren keine Maschinen untergebracht, sondern nur Stroh gelagert.

110-jähriges Gründungsfest
24. und 25. Mai 1989
Unter Kommandant Wolfgang Maile, Vorstand Johann Bittl sowie Schirmherr Robert Egner wurde dieses Fest am Bolzplatz gefeiert. Die Ehrung langjähriger Mitglieder nahmen Kreisbrandrat Maier und Kreisbrandinspektor Mack vor. Nach dem Festgottesdienst am Sonntag in der Schönfelder Kirche, zelebriert von Pfarrer Georg Pavelka, bewegte sich der Festzug, voran die Jugendblaskapelle aus Pollenfeld, zum Festplatz. Nachmittags zog ein Festzug mit Feuerwehren aus dem Gemeindebereich und Pollenfeld sowie den Schönfelder Vereinen durchs Dorf. Abends spielte die Kapelle Altmühl-Express auf.

Festumzug beim 110-jährigen Gründungsfest

Brandfall am 24. Dezember 1995
Am Heiligen Abend wurde gegen 19.30 Uhr Feueralarm ausgelöst. An der Garage von Stadtmüller Ludwig hatte eine nicht ganz erkaltete Asche in einer Mülltonne zu einem Brand geführt. Von den Flammen wurde das Garagentor und das Dach beschädigt. Geborgen wurde auch ein Auto. Durch schnelles Eingreifen der Freiwilligen Feuerwehr Schönfeld konnte der Entstehungsbrand rasch eingedämmt werden. Zu denken gab die eingeschlagene Fensterscheibe mit dem herunterhängenden Fensterrahmen im Feuerwehrhaus. Wie sich herausstellte, trat der Zeugwart das Fenster ein, da er vor Aufregung den Schlüssel beim Aufschließen des Tores abbrach. Als unsere Wehr schon beim Abbau der Leitungen war, traf die Dollnsteiner Wehr mit Blaulicht ein. Sie berichteten vom Schernfelder Feuerwehrauto, das an der Römersäule eine Panne hatte. Später traf dann auch die Schernfelder Wehr mit ihrem Gefährt ein, das sie bereits aus dem Feuerwehrhaus in Schernfeld schieben mussten. Beim Abbau des Standrohres bekamen einige Feuerwehrmänner noch eine kalte Dusche, weil aus Versehen das Wasser nicht vorher abgedreht wurde.

120-jähriges Gründungsfest
mit Einweihung der neuen Tragkraftspritze
25. und 27. Juni 1999
Unter Kommandant Wolfgang Maile und Vorstand Werner Schimmer wurde dieses Fest am Bolzplatz gefeiert. Pfarrer Alois Spies zelebrierte den Festgottesdienst im Festzelt, anschließend segnete er die neue Tragkraftspritze. Die Ehrung langjähriger Mitglieder nahm Kreisbrandrat Wagner vor. Außerdem begrüßte Vorstand Schimmer Bürgermeister Mayinger, Kreisbrandinspektor Strobl, die Kreisbrandmeister Flieger und Zinsmeister, Feuerwehren aus Schönau, Workerszell und Sappenfeld, besonders die Feuerwehrkameraden des Patenvereins Schernfeld sowie die Patenkinder Pollenfeld und Dollnstein.

125-jähriges Gründungsfest
26. und 27. Juni 2004
Unter Kommandant Helmut Brandl, Vorstand Werner Schimmer sowie Schirmherr Robert Egner – Ehrenmitglied Herzner – wurde dieses Fest mit dem Patenverein der Freiwilligen Feuerwehr Schernfeld gefeiert. Die Festdamen der Fahnenweihe sowie die Fahnenträger und Fahnenbegleiter von 1979 wurden geehrt. Im Verlaufe des Festes begrüßte Vorstand Schimmer Bürgermeister Mayinger, Kreisbrandrat Alois Strobel, Kreisbrandinspektor Günter Gallus, Landrat Dr. Xaver Bittl, Landtagsabgeordneter Thomas Obermeier, MdL Siegfried Schneider, Bezirksrat Emmeran Butz und 19 Gastvereine. Pfarrer Alois Spies zelebrierte am Samstagabend die Totenehrung am Kriegerdenkmal sowie am Sonntag den Festgottesdienst im Festzelt. In seiner Predigt erinnerte er an die Wichtigkeit der Nächstenliebe, die er auch durch den Dienst als Floriansjünger praktiziert sieht.

Besichtigungen
Werksbesichtigung bei Audi in Ingolstadt
Werksbesichtigung von Dynamit Nobel, Pappenheim
Besichtigung der Berufsfeuerwehr (Feuerwache 1) in München
Besichtigung der Brauerei Wurm, Bieswang

Ausflüge
Besuch des Gäubodenfestes in den Jahren 2006, 2007 und 2008
Unsere Bootstouren für „Jung und Alt“ ab dem Jahr 2012 auf der Altmühl sind eine gelungene und schöne Veranstaltung, die immer mit Grillfeier und einige gemütlichen Stunden ausklingen.
Am Ausflug zum Münchener Flughafen am 6. April 2014 nahmen 42 Personen teil. Nach einem Weißwurstfrühstück begann die Führung. Dabei gab es reichhaltige Informationen über die Flughafenfeuerwehr bis hin zur Vorführung eines Löschfahrzeuges. Auf dem Rollfeld war ein mächtiger AIRBus A380 zu sehen.